Pflanztipps
Die gut durchwurzelten Hof:Obst® Containerpflanzen können fast das ganze Jahr gepflanzt werden – außer in Frostperioden. Die beste Pflanzzeit ist jedoch der Herbst, denn spät gepflanzte Fruchtgehölze bilden neue Wurzeln solange der Boden noch nicht gefroren ist. Sie haben somit einen Wachstumsvorsprung gegenüber Pflanzen, die erst im Frühling eingesetzt werden. Bei der Pflanzung von Containerobstbäumen und Fruchtsträuchern in Töpfen sollten aber unbedingt einige Ratschläge beachtet werden: Die Wurzeln wachsen im Topf sehr kompakt. Um sie aus dieser Enge zu befreien, muss man den gepressten Wurzelballen auflösen. Das geht am besten, wenn man ihn mit den Händen aufreißt und die Erde teilweise löst, so dass die Wurzeln locker hängen. Dann die Pflanze in das gegrabene Loch halten, mit Erde auffüllen, andrücken und angießen: So können die Wurzeln gut in der Breite und in der Tiefe des Bodens anwachsen. Das Pflanzloch muss in doppelter Breite und Tiefe des Ballens ausgehoben werden. Nach der Pflanzung sollten sämtliche Blätter von den Zweigen abgezogen werden: Die Wurzeln sind nämlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Lage, diese mit Wasser zu versorgen.
Schnitt von Beerensträuchern
Im Sommer ist die Freude groß, wenn die Ernte reich ausfällt. Duftende Himbeeren eröffnen das fruchtige Ernteerlebnis und schwarzblaue Brombeeren setzen es fort. Je größer der Garten, desto länger kann die Aufzählung der Beerensträucher sein. Doch wenn der Erntesegen von Jahr zu Jahr geringer wird und die Gesichter der Naschkatzen länger werden, ist guter Rat teuer. Es muss nicht am Nährstoffmangel liegen – vielmehr bringt der richtige Schnitt die ersehnte Fruchtbarkeit. Die fruchtbaren Sträucher mit der Schere bei Laune zu halten ist gar nicht so schwierig, man muss nur wissen wann und wie. Als erstes brauchen Sie vor allem eine gute Garten- und Astschere.
Himbeeren
Himbeeren und Brombeeren nehmen unter den Obstgehölze eine Sonderstellung ein. Es sind Halbsträucher, deren Ruten im ersten Jahr wachsen, im zweiten blühen und fruchten. Dann lässt die Kraft nach und die Ruten werden schwächer. Der Schnitt dieser Sträucher ist dementsprechend einfach.
Kürzen Sie die frischgepflanzten Himbeerruten auf 50 cm. Im ersten Sommer nach dem Anpflanzen sollten Sie noch nichts ernten. Brechen Sie an den Tragruten alle Blüten und Früchte von den jungen Trieben ab. Die Kraft wird für den Aufbau langer Zweige benötigt. Nach der Ernte im zweiten Jahr, je nach Sorte im Sommer oder im Herbst, binden Sie die alten Tragruten von den Drähten los und schneiden sie dicht über dem Boden ab. Die aus dem Wurzelstock kommenden Jungtriebe bleiben stehen. In der Reihe belässt man nicht mehr als 10 bis 12 Ruten je nach laufendem Meter. Alle übrigen, vor allem die schwachen Triebe und die außerhalb der Reihe sprießenden Wurzelausläufer entfernen.
Zweimal tragende Himbeersorten setzen an der Spitze der neuen Ruten schon im gleichen Herbst Früchte an, die tieferen Partien blühen erst im 2. Jahr. Hier schneiden Sie im Frühjahr die bereits abgetragenen Spitzen der einjährigen Triebe, und die ganze Länge der abgetragenen Ruten im Sommer des zweiten Jahres am Boden ab.
Brombeeren
Die Brombeeren sind wahre Weltmeister im Wachsen, weshalb sie einen Pflanzabstand von 3 Meter wählen sollten. Schneiden Sie frisch eingepflanzte Brombeeren auf 30 Zentimeter zurück und führen Sie alle neu erscheinenden Triebe auf eine Seite des Spaliers, zum Beispiel nach links. Die langen Triebe bringen im zweiten Standjahr die ersten Früchte hervor. Danach sind sie wertlos und werden direkt über dem Boden abgeschnitten. Die jungen Triebe, die Sie nach rechts binden, bringen ihre Früchte im nächsten Jahr. Diese Links-Rechts-Methode hält Jungtriebe von älteren Zweigen fern und schützt sie vor Krankheitsbefall.
Rote und weiße Johannisbeeren
Der gesunde Johannisbeerstrauch sollte acht bis neun kräftige Basistriebe enthalten. Die Blüten bilden sich an zwei- und mehrjährigem Holz. Ab dem 4. oder 5. Standjahr beginnt man die ältesten Äste (dunklere Borke) am Boden oder oberhalb starker Stammtriebe zu entfernen. An den braunen Basiszweigen schneiden Sie die größeren Seitenzweige vom Vorjahr weg. Diese alten Fruchtzweige sollten Sie im Frühjahr entfernen. Die dünneren Zweige wachsen dadurch besser nach. Falls die Sträucher lang vernachlässigt waren, dann schneiden Sie am besten die alten Basiszweige zehn Zentimeter über dem Boden ab. Mit den neuen Basistrieben kommt neue Vitalität in die Kultur.
Schwarze Johannisbeeren
Die Schwarzen Johannisbeeren wachsen ganz anders als die Roten. Die Stämme sind viel steifer, die Blüten bilden sich an den einjährigen Langtrieben sowie an kurzen Fruchtsprossen am älteren Holz. Die Alttriebe sollten Sie an einer Stelle kürzen, an der sich ein junger Seitentrieb gebildet hat. Alle Äste, die im Trieb nachlassen, sollten sofort nach der Ernte zurückgenommen werden. Wichtig ist auch noch das laufende Auslichten überzähliger Bodentriebe und der schwachen, hängenden Seitentriebe. Kein Trieb sollte älter als vier Jahre werden. Da sich die Schwarze Johannisbeere weniger dicht verzweigt, kann der Strauch sieben bis zehn Hauptäste aufweisen.
Stachelbeeren
Die Stachelbeeren sind mit ihrem dornigen Zweiggewirr scheinbar schwer in Form zu halten. Bequemer ist es auf jeden Fall sie als Kronenbäumchen zu ziehen. Sie ist dann nicht nur einfacher zu schneiden, auch die Ernte kann ohne lästiges Bücken erfolgen. Wie bei den Johannisbeeren müssen die kräftigsten Haupttriebe zunächst erhalten bleiben. Kürzen Sie die seitlichen Zweige vom Vorjahr auf wenige Augen ein, damit sie Früchte bringen. Je kürzer der verbleibende Zweig, desto größer werden die neuen Früchte werden. Zusätzlich bilden sich neue Seitenzweige mit Blüten und Früchten. Der geeignete Zeitpunkt hierfür ist nach der Ernte im Herbst oder kurz vor dem Winter.
Josta
Die Josta-Beere ist eine Kreuzung aus Schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere. Sie ist mittelspät reifend, großbeerig und sieht ähnlich aus wie die Schwarzen Johannisbeere, jedoch etwas größer. Die Josta liegt geschmacklich zwischen beiden Eltern und ist mit einem hohen Vitamin - C - Gehalt gesegnet. Der erste Rückschnitt erfolgt bei den jungen Beerensträuchern, sobald diese gepflanzt werden. Danach wird in der Vegetationspause zwischen Oktober und März ein Auslichtungsschnitt vorgenommen. Entfernen Sie dabei alle Triebe, die älter als 3 Jahre sind. Diese sind an der dunkleren Färbung der Rinde zu erkennen. Der Schnitt sollte so weit unten wie möglich erfolgen. Ungefähr 5 - 7 Triebe verbleiben und werden noch einmal um 2/3 zurückgeschnitten. Einzige Ausnahme beim Schnitt sind zur Mitte hin wachsende Zweige sowie alte und kranke Pflanzenteile. Diese können auch während der Blüte entfernt werden und regen die Josta zur Bildung neuer, gesunder Triebe an.
Schnitt von Obstbäumen
Das Schneiden eines Obstbaumes regt das Wachstum der oberirdischen Pflanzenteile an, wodurch der Baum gekräftigt wird. Des Weiteren werden die Wurzeln zu verstärkter und besser verzweigter Neubildung angeregt. Durch einen regelmäßigen Schnitt werden die Fruchtqualität und ein stabiler Ernterhythmus gefördert. Es bilden sich genügend neue Triebe, so dass das Fruchtholz nicht veraltet, kranke sowie beschädigte Triebe entfernt werden, die Früchte besser belichtet werden und somit die Gefahr eines Krankheitsbefalls gering bleibt. Beim Schneiden eines Obstbaumes werden 2 Schnitttechniken unterschieden:
1) Der Erziehungsschnitt:
Er wird vom 2. bis 5. Standjahr des Baumes durchgeführt und dient der Kronenbildung. Die Seitentriebe werden um ca. ¼ ihrer Länge eingekürzt und alle senkrechten Steiltriebe entfernt. Der Haupttrieb wird nur soweit zurückgeschnitten, dass er die anderen Äste um gut 10 cm überragt.
2) Der Auslichtungsschnitt:
Er wird auch Erhaltungsschnitt genannt und ab dem 5. Standjahr angewendet. Der Baum wird ausgedünnt, so dass der Bereich um die Krone Licht bekommt. Dies ist die Voraussetzung für die Entwicklung neuer Triebe, Blätter und Früchte. Triebe, die in die Krone hineinwachsen, werden entfernt, ebenso alle Steiltriebe und schwaches, dichtes Geäst.